Freitag, 24. Februar 2017

Rezension zu Sein Blutiges Projekt von Graeme Macrae Burnet




Preis: € 17,99 [D]
Einband: Klappenbroschur
Seitenanzahl: 344
Altersempfehlung: -
Verlag: Europa Verlag
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Inhalt 
August 1869; En verschlafenes Bauerndorf an der Nordwestküste Schottlands wird von einem  
brutalen Dreifachmord erschüttrt. Der Täter ist rasch gefunden. Doch was trieb den siebzehnjärigen 
Roderick Macrae, Sohn eines amrem Landwirts, dazu, drei Menschen auf bestialische Weise zu 
erschlagen? Während roddy im Gefängnis auf seinen Prozess wartet, stellen die scharfsinnigsten  
Ärzte und Kriminaler des Landes Nachforschungen an, um seine Beweggründe aufzudecken. Ist  
der eigentbrötlerische Bauernjunge geisteskrank? Roddys Schicksal hängt nun einzig un allein von  
den Überzeugungskünsten seines Rechtsbeistandes ab, der in einem spektakulären Prozess alles 
daran setzt, Roderick vor dem Galgen zu bewahren. 


Eindruck 
Wer einen reißerischen, blutrünstigen und Nerven zerreißenden Thriller erwartet wird mit diesem 
Buch nicht warm werden. Diejenigen aber, die Interesse an einem psychiologischen Profil und  
des US Gerichtssystems haben, kommen voll auf ihre Kosten. 

Die Geschichte ist in mehrere Teile aufgeteilt. Es beginnt mit Aussagen der Dorfbewohner über  
den Menschen Roderick Macrae. Diese könnten unterschiedlicher nicht sein und so muss der Leser 
sich selbst ein Bild von ihm machen. 

Weiterhin eine Art Biografie von Roderick Macrae. Seine Sicht der Dinge, der Ablauf der Tat 
und wie es zu diesen Morden kommen konnte. Leider wurden diese Aufzeichnungen nie veröffent- 
licht, so dass sie für den kommenden Prozess keine Verwertung finden konnten. Roderick beschreibt 
in diesen Aufzeichnungen sein Leben und die Entwicklung der Dinge einereits und die Treffen mit 
seinem Anwalt während seiner Haft andererseits. 

Dann gibt es medizinische Gutachten und Publikationen über die Psychologie und den Geistes- 
zustand von Verbrechern und den Prozess mit Urteilsverkündung. 

Mich hat das Ganze sehr an "Die Jury" von John Grisham erinnert. Kommt es doch im amerikanischen 
Rechtssystem sehr auf die Kaltschnäuzigkeit, Spitzfindigkeit und Abgeklärtheit der Anwälte an, ob 
die Jury beeindruckt werden kann oder nicht. Ob ein Geschworenengericht sinnvoll und gerecht 
ist oder nicht, darüber kann man trefflich streiten, da es doch sehr auf die Auswahl der Mitglieder  
ankommt. 

Die Charaktere in diesem Buch sind sehr authentisch dargestellt und herausgearbeitet und die 
Beschreibungen der Landschaft und des Lebens unter der Herrschaft von Lehnsherren ist sehr real 
dargestellt. Die Zustände unter denen Crofter leben mussten waren unvorstellbar hart und in den 
meisten Fällen reichte der Ernteertrag gerade mal so um die Familie über Wasser zu halten. 


Fazit 
Ein tolle Studie über das Leben eines Jungen, der nie eine Chance hatte und aus den richtigen 
Beweggründen den falschen Weg gegangen ist und zum Mörder wurde.  

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