Dienstag, 7. März 2017

Gastrezension von jenvo82 zu Das Juwel - Die weiße Rose von Amy Ewing




Preis: € 16,99 [D]
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 400
Altersempfehlung: -
Verlag: Fischer Jugendbuch
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„Das Arkanum schweigt. Ich betrachte die kleine silberne Stimmgabel, die inmitten des Schmucks auf meiner Frisierkommode liegt. Garnets Worte hallen mir durch den Kopf: Wir holen dich da raus.“
Inhalt
Violet Lasting, dem aufsässigen Surrogat der Herzogin vom See, gelingt ihre Flucht aus dem Juwel, jener Welt der Schönen, Adligen und korrupten Menschen, die nur eines im Sinn haben – ihre Kinder von Frauen austragen zu lassen, die diese Geburt nicht überleben werden, um anschließend muntere Ränkespiele betreiben zu können. Mit Hilfe ihres Geliebten und des abtrünnigen Sohnes der Herzogin flieht Violet quer durchs ganze Land in einen Bezirk, der ein Geheimnis in den Tiefen seines Waldes beherbergt. Dort angekommen, im Haus „Der weißen Rose“, offenbart sich Violet die eigentliche Bestimmung aller Surrogate und ihre besondere Fähigkeit, die Elemente auf schockierende Art und Weise zu beeinflussen. Ihre neue Lehrmeisterin und deren geheimer Zirkel planen einen Aufstand, sie alle wollen gemeinsam die Grausamkeiten der Obrigkeit beenden und Violet steht im Zentrum ihrer Bemühungen, denn nur die stärksten Surrogate können die Elemente verändern und lenken und den Adel damit zerschlagen. Doch die Adligen ahnen eine Verschwörung und holen sofort zum Gegenschlag aus …
Meinung
Bereits den ersten Band dieser Jugendbuch-Trilogie habe ich im vergangenen Jahr voller Begeisterung gelesen, weil endlich mal ein untypisches und dennoch fesselndes Thema die Basis der Erzählung bildet. Im weitesten Sinne ist es natürlich der klassische Kampf zwischen Gut und Böse aber unter näherer Betrachtung geht es hier um Abhängigkeit, Leihmutterschaft, Ausbeute und Unmenschlichkeit. Amy Ewing jongliert in „Das Juwel“ gekonnt mit einer spannenden Haupthandlung, die stellenweise sogar märchenhaft schön wirkt, sie inszeniert eine harmonische aber nicht übertriebene Liebesgeschichte und setzt auf magische Handlungen, außergewöhnliche Gaben und unbekanntes Wissen. Insgesamt ein sehr gekonnter Mix, bei dem mich auch der zweite Teil der Reihe auf ganzer Linie überzeugen konnte.
Der Schreibstil wirkt jugendlich frisch, die Charaktere sind gut beschrieben und die Rollen klar verteilt. Besonders die offenbarten Wahrheiten rund um das Leben der Surrogate oder hier explizit die Kraft ihrer elementaren Fähigkeiten konnten mich von der Story überzeugen. Selbst das gewählte Setting in einem Land, in dem es verschiedene Bezirke mit immer schlechteren äußeren Faktoren gibt und nur einen kleinen Teil, der voller Schönheit glänzt, weil er alle anderen Bereiche gnadenlos und skrupellos ausbeutet, gefällt mir sehr gut. Zwischen rauchenden Schloten und verfallenden Häusern dringt kaum Licht in das Leben der Menschen, während der Adel rauschende Feste in goldenen Palästen feiert und sich in seiner Herrlichkeit beweisen muss. All das ergibt eine in sich geschlossene, nachvollziehbare Geschichte, die nicht nur oberflächlich erzählt, sondern für ein Jugendbuch erstaunlich viele Werte und Bedeutsamkeit vermittelt.
Fazit
Ich vergebe 5 Lesesterne für dieses innovative Jugendbuch, welches seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Empfehlenswert für alle, die Märchen mögen, gepaart mit Spannung, Intrigen, verbotener Liebe und magischen Fähigkeiten. Ein gelungener Mix, der auch junge Erwachsene begeistern kann. Ich freue mich schon sehr auf den Abschlussband der Trilogie, welcher im April 2017 erscheint. Besonders schön ist hier auch die Covergestaltung, die farblich auf den Inhalt abgestimmt wurde und hochwertig erscheint – also sicher auch eine gelungene Geschenkidee.


1 Kommentar:

  1. Das Buch habe ich schon längst im Regal, nur zum Lesen bin ich noch nicht gekommen, dabei habe ich den ersten Teil wirklich gern gelesen. Nun ist schon der Tritte Teil erschienen und es wird Zeit, dass ich nachziehe.
    Danke für die tolle Rezi.
    Liebe Grüße, Hibi

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