Dienstag, 14. Juni 2016

Gastrezension von jenvo82 zu Der Hut des Präsidenten von Antoine Laurain





Preis: € 20,00 [D]
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 240
Altersempfehlung: -
Verlag:  Hoffmann und Campe
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„Manchmal führt uns das Leben auf neue Wege, man hat eine Abzweigung genommen, ohne es zu merken, der große Navigator des Schicksals ist nicht der vorgesehenen Route gefolgt, und kein Schild hat uns vor dem Punkt gewarnt, an dem es kein Zurück mehr gibt.“
Inhalt
Als der französische Präsident Francois Mitterrand seinen geliebten schwarzen Hut in einer Brasserie vergisst, nimmt das Leben von Daniel Mercier eine ungeahnte Wendung. Denn trotz einigen Bedenken nimmt er das gute Stück mit und trägt es fortan voller Stolz, in dem Wissen eine derart bedeutungsvolle Kopfbedeckung zu besitzen. Und wie von Zauberhand bringt der Hut dem neuen Träger tatsächlich Glück, bis er ihn eines Tages im Zug liegen lässt und eine junge Frau, den herrenlosen Hut an sich nimmt. Auch Fanny schafft es mit Hilfe des Hutes, ihrem verheirateten Liebhaber den Laufpass zu geben und eine neue, ehrliche Beziehung anzufangen. Und sie setzt den Hut voller Überzeugung auf einer Parkbank aus, damit er einem anderen ebenfalls Glück beschert. Und so zieht sich die Erfolgsgeschichte des verlorenen Hutes durch alle Schichten, bis Daniel Mercier nach monatelanger Recherche sein Fundstück zurückerobert.
Meinung
Dieser typisch französische Roman besticht mit Leichtigkeit und einer charmanten, unkomplizierten Story, die dem Leser immer wieder ein Schmunzeln auf die Lippen zaubert. Im Mittelpunkt steht hier zur Abwechslung mal nicht eine Person, sondern ein besonders liebevoll gewählter Gebrauchsgegenstand, der so individuell wie anpassungsfähig ist und die jeweilige Lebensgeschichte des aktuellen Trägers auf famose Art und Weise beeinflusst. Mit einem Augenzwinkern gelingt es dem Autor, seine Leser auf eine abenteuerliche Reise quer durch Paris mitzunehmen, die das Augenmerk auf besondere Zufälle, glückliche Umstände und magische Momente legt. Insbesondere die versteckte Botschaft, die ganz eindeutig für ein selbstbestimmtes Leben plädiert, welches man am besten mit einem gut gepolsterten Selbstbewusstsein erreicht, durchdringt den Roman von der ersten bis zur letzten Seite und macht ihn so positiv und ansprechend.
Fazit
Ich vergebe 4 Sterne für dieses locker-leichte, französische Lesevergnügen und eine Leseempfehlung für alle, die gerne von einem glücklichen, schicksalhaften Leben träumen, in dem Dinge möglich werden, die man vorher nicht für möglich hielt. Die Aussage des Buches stimmt froh und macht Mut und hält dazu an, immer die Augen offen zu halten für die kleinen, unscheinbaren Abzweigungen im täglichen Alltagstrott, die vielleicht eines Tages die große Wende bringen. Ein Roman fürs Herz und die schönen Dinge des Lebens.

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